Die Pandemie gemeinsam bekämpfen – mit Solidarität und Zusammenhalt

Die Dorfner Gruppe, ein in ganz Deutschland aktives Dienstleistungsunternehmen, hat eine Aufklärungskampagne zum Thema Impfen für seine Beschäftigten gestartet. Im Gespräch mit Gesamtgeschäftsführer Peter Engelbrecht fragt Saubere Sache Heute nach den Hintergründen zur Aktion.

19. April 2021

Sehr geehrter Herr Engelbrecht, wie schön, dass es so kurzfristig mit einem Interview geklappt hat.

Danke, Frau Schwind-Hellwig, auch ich freue mich. Wo sitzen Sie denn?

Ich habe mich aus dem Homeoffice heraus im Wohnzimmer platziert. Ich glaube, im Hintergrund sieht man sogar noch die Osterhasen. Und Sie, Herr Engelbrecht? Haben Sie überhaupt eine Chance auf Homeoffice?

Teils, teils – gerade allerdings bin ich im Büro. Das mache ich auch ganz gern, dann suche ich mir ein leeres Büro und arbeite hier konzentriert.

Wieso macht sich die Dorfner Gruppe stark für das Impfen?

Uns war es in erster Linie wichtig, unserer Verantwortung als Arbeitgeber von fast 11.000 Menschen nachzukommen. Erweitert man diese Sichtweise, ergibt sich daraus auch ein gesellschaftlicher Auftrag: Wir haben in dieser Pandemie erlebt, dass unser gesamtes Zusammenleben schneller ins Wanken geraten kann, als wir alle uns das hätten vorstellen können. Gleichzeitig konnte man aber auch beobachten, was durch Solidarität und Zusammenhalt erreicht werden kann. Das Thema Impfen verdeutlicht das. Denn den größten Nutzen haben wir, wenn möglichst viele Menschen mitmachen. Mit der Impfkampagne wollen wir mithilfe detaillierter und sachlicher Informationen dabei helfen, in unserem Unternehmen eine möglichst hohe Impfquote zu erzielen – und so natürlich auch unseren kleinen Teil dazu beitragen, die Impfbereitschaft in Deutschland zu erhöhen. Es geht also um Aufklärung, um Vertrauen in Wissenschaft und Medizin und um Solidarität. Als Grundlage dient unsere Mitarbeiterzeitung „con[takt“. Wir haben eine Sonderausgabe zum Thema herausgebracht.

Gab es viele Corona-Fälle unter der Belegschaft?

Die Zahlen ändern sich ja im Grunde täglich. Als ich kürzlich auf unserer Mitarbeiter-App geschaut habe, die wir übrigens schon im März 2020 eingeführt haben, gab es seither knapp 460 bestätigte Corona-Fälle. Eine Person ist an den Folgen von COVID-19 verstorben. Sie sehen, wir müssen uns positionieren und Sensibilität bei den Mitarbeitern schaffen.

Wie ist die Resonanz bei den Beschäftigten auf Ihre Imagekampagne fürs Impfen?

Die Rückmeldungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren und sind sehr positiv. Auch von unseren Partnern gab es Feedback, das uns zeigt: Die Menschen nehmen dieses Informationsangebot an und nutzen es, um sich aus einer Vielzahl an Informationen ein Gesamtbild zu verschaffen. Immerhin kommen bei Dorfner Beschäftigte aus 80 verschiedenen Nationen zusammen. Natürlich spielt hier die Sprache selbst eine Rolle, aber auch die persönliche und sensible Ansprache. Uns war es wichtig, niemanden zu einer Impfung zu überreden, sondern die Menschen sachlich zu erreichen. Und natürlich war es für uns auch schön, zu sehen, dass viele unserer Beschäftigten ein aktiver Teil der Kampagne geworden sind und erzählt haben, warum sie sich haben impfen lassen oder es vorhaben.

Und wie sieht es mit der Impfquote aus? Wie viele Ihrer Beschäftigten, die impfberechtigt sind, sind schon geimpft?

Wir sind natürlich, genauso wie jeder andere, an die von den Behörden vorgegebene Priorisierung gebunden. Die Impfquote innerhalb unseres Unternehmens ist jedoch wohl etwas höher als die deutschlandweite. Dadurch, dass viele unserer Beschäftigten in Krankenhäusern, Alten- oder Pflegeheimen arbeiten, ist ein relativ großer Teil von ihnen in den Priorisierungen 1 und 2, die derzeit ja schon an der Reihe sind. Hinzu kommen Mitarbeiter aus Hoch-Inzidenzgebieten. Dort traten kürzlich Sonderregelungen und teilweise Lockerungen der Priorisierung in Kraft, die auch unser Personal betreffen.

Auf welche Sorgen sind Sie gestoßen?

Bei so vielen Beschäftigten handelt es sich hier um ein Spiegelbild der Gesellschaft. Die in der Presse zu lesenden Vorbehalte dem Impfstoff AstraZeneca gegenüber finden Sie hier genauso wie grundsätzliche Ablehnung von Impfungen. Daher ist es uns ja auch so wichtig aufzuklären. Je besser die Menschen informiert sind, desto offener sind sie. Wir nutzen durchaus auch Broschüren, die die jeweiligen Bundesländer zum Thema Impfen herausgeben. Auch in unserer eigenen Mitarbeiter-App sind viele wichtige Informationen zu finden.

Auch das Thema Testungen wird derzeit in der Öffentlichkeit stark diskutiert. Wie steht die Dorfner Gruppe dazu?

Wir testen unsere Beschäftigten schon lange. Manche Kolleginnen und Kollegen, die im Krankenhaus oder Pflegeheim eingesetzt sind, haben tägliche Testungen. Generell bieten wir jedem Beschäftigten Tests an. Dafür haben wir unter anderem eigenes Fachpersonal ausbilden lassen, das entweder direkt an der regionalen Niederlassung oder vor Ort im Betrieb die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter testet.

Inwieweit wurde die Dorfner Gruppe durch die Corona-Pandemie getroffen, beziehungsweise hat sich etwas geändert, gab es neue Aufträge oder sogar Einbrüche?

Spurlos geht auch an uns die Pandemie nicht vorbei. Aber wir können festhalten, dass die Dorfner Gruppe vergleichsweise gut durch diese Zeit gekommen ist. Klar: In der Catering-Sparte spürt man die Auswirkungen deutlicher. Hier haben wir zwar auf „Essen to go“ umgestellt. Aber es ist natürlich ein Unterschied, ob 1.000 Personen in die Kantine gehen oder 100 Leute ein Mittagessen zum Mitnehmen bestellen.

Auch in der Reinigung gibt es punktuell Einbußen – ich denke da an unseren Kunden, den Münchner Flughafen, wo seit einiger Zeit schlichtweg weniger Menschen unterwegs sind. Viele der hier eingesetzten Kolleginnen und Kollegen sind jetzt schon seit letztem Jahr in Kurzarbeit.

In vielen Bereichen erleben wir aber auch eine erfreuliche Entwicklung – nicht nur wirtschaftlich: Das Bewusstsein für eine qualitativ hochwertige Gebäudereinigungs-Dienstleistung ist durchaus gestiegen. Das wirkt sich wiederum auf die Nachfrage danach aus. Auch unsere Expertise und Erfahrung im Gesundheitssektor oder dem Reinraum kommt uns – und vor allem unseren Kunden – zu Gute.

Sie sehen: Positives und Negatives liegen hier ziemlich nah zusammen. Wir konnten die vergangenen Monate, auch dank unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, alles in allem aber gut meistern.

Hat sich die Nachfrage der Kunden geändert (mehr Desinfektion oder ähnliches)?

Das Bewusstsein für Hygiene ist ein anderes geworden – das merken wir in nahezu allen Bereichen. Gerade zu Beginn hat sich das beispielsweise auch in engeren Reinigungsturnussen widergespiegelt. Und klar: Kunden, hier vor allem aus dem mittelständischen Bereich, haben vermehrt Hygienekonzepte nachgefragt, vom Wegesystem bis hin zum Aufstellen von Desinfektionsmittelspendern.

Die Geschichte der Dorfner Gruppe ist lang und traditionsreich. Wo sehen Sie das Unternehmen in der Zukunft?

Für die nahe Zukunft wünsche ich mir für das Unternehmen genauso wie für uns alle, dass wir die Pandemie bald hinter uns lassen und zur „Normalität“ zurückkehren können. Ich bin zuversichtlich, dass wir trotz schwieriger Rahmenbedingungen mit Schwung in die nächsten Monate gehen. Denn wir möchten unsere Position als zuverlässiger Qualitätsdienstleister in unseren Bereichen Gebäudereinigung, Catering und Gebäudemanagement ausbauen. Dazu zählt unter anderem, dass wir die Möglichkeiten der Digitalisierung in unserer Branche ausloten und sinnvoll einsetzen.

Darüber hinaus ist uns aber auch das Miteinander ein großes Anliegen – innerhalb der Dorfner-Familie und zu unseren Kunden. Hierbei spielt beispielsweise die Sinan-Akdeniz-Stiftung, unsere Mitarbeiterstiftung, die in Not geratene Kolleginnen und Kollegen auf unkonventionelle Art und Weise finanziell unterstützt, eine entscheidende Rolle. Aber auch die Impfkampagne.

Herr Engelbrecht, Sie selbst haben früher Kampfsport betrieben. Wie hat Ihnen diese Erfahrung jetzt in der Krise geholfen?

Niemals aufgeben – nach Lösungen suchen – ein respektvolles Miteinander.

Vielen Dank, Herr Engelbrecht, für das außerordentlich angenehme Gespräch.

Das Interview führte Nielke Schwind-Hellwig, Chefredaktion Saubere Sache Heute

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