Guerilla-Firma mit Expertise – KLR ist ein neuer Fachhändler für Reinigungsmaschinen

Eine Firma gründen, mitten in der Krise? Holger Kringe, Jürgen Litzmanski und Götz Ritter haben genau das gewagt. Seit dem 1. April 2021 gibt es die KLR GmbH Reinigungs- & Hygienetechnik. Im Interview mit Saubere Sache Heute sprechen die drei Gründer über die Hintergründe, den Start und Zukunftswünsche.

11. Mai 2021

Guten Morgen, Herr Kringe, Herr Litzmanski und Herr Ritter. Ich freue mich, dass Sie sich trotz der Aufbauphase, in der Sie sich befinden, Zeit für unser Gespräch genommen haben. Sie haben etwas gewagt – was einige womöglich für verrückt halten würden ­– und ein Unternehmen mitten in der Corona-Krise gegründet: die KLR GmbH Reinigungs- & Hygienetechnik. Wofür steht der Name KLR und was steckt dahinter?

Holger Kringe: KLR steht für unsere Nachnamen Kringe, Litzmanski und Ritter und wir verkaufen Reinigungstechnik mit dem Schwerpunkt auf Maschinen. Die Buchstaben KLR finden sich aber auch in unserem Leitbild wieder: als kompetenter, leistungsfähiger und routinierter Partner und Problemlöser für die Aufgabenstellungen rund um die Themen Reinigung und Hygiene.

Wie kam es zur gemeinsamen Unternehmensgründung? Haben Sie schon vorher zusammengearbeitet?

Jürgen Litzmanski: In der Tat ist die Idee während die Pandemie gereift, aber der Gedanke für ein gemeinsames Unternehmen ist schon seit einiger Zeit da gewesen.

Holger Kringe: Wir drei kennen uns schon sehr lange. Jürgen und ich haben viele Jahre im Vertrieb zusammengearbeitet. Das war bei der Firma Nilfisk. Dann habe ich als Geschäftsbereichsleiter zum Maschinenhersteller Nilco gewechselt. Hier sind wir uns dann erneut begegnet. Jürgen war damals bei einem Gebäudedienstleister in Ahlen beschäftigt – und mein Kunde. Wobei ich Jürgen dann schon sehr bald in der Funktion des Key-Account Managers zu Nilco holte. Götz war zu dieser Zeit schon einige Jahre Geschäftsführer bei der Monning GmbH Reinigungstechnik in Oberhausen und ist das auch heute noch. Zu Monning und damit zu Götz gab es seitens Jürgen und mir bereits Kontakt aus unserer Zeit bei Nilfisk. Damit waren wir drei zumindest schon mal auf einer Kunden-Lieferanten Ebene wieder vereint. Die Chemie hat bei uns dreien von Anfang an gestimmt. Als dann letztes Jahr die Kurzarbeit zuschlug, hatten Jürgen und ich plötzlich mehr Zeit zum Nachdenken, als uns lieb war. Und irgendwann saßen wir drei zusammen und dachten, wenn nicht jetzt, wann dann? Bis dahin hatten Jürgen und ich immer für andere gearbeitet und unseren Job auch sehr gern gemacht, die Perspektiven waren aber unklar.

Ein Geschäft auf die Beine stellen, eigener Chef sein und von den eigenen Erfolgen profitieren – das wäre doch schön!

Hat die Corona-Krise die Gründung erschwert?

Holger Kringe: Für alle praktischen Sachen wie Termine bei Bank und Notar brauchte es mehr zeitlichen Vorlauf als sonst. Aber es ging ganz coronakonform ab, mit  Trennwänden, Maske und Co. Das war teilweise schon befremdlich. Aber da wir alle Vertriebler sind, können wir jeder Situation etwas Positives abgewinnen. Außerdem sind wir lösungsorientiertes Handeln gewöhnt, da stören solche Dinge nicht.

Götz Ritter: Das Schwierigste war eigentlich, ein Hotel zu finden zum damaligen Zeitpunkt.

Holger Kringe: Ja, das stimmt. Ansonsten hat uns die Unternehmensgründung während einer Pandemie viel Aufmerksamkeit und auch Bewunderung gebracht. Das hat uns bestätigt und wir haben einen tollen ersten Monat hinter uns. 

Und jetzt als frisches Start-up, inwieweit beeinflusst die Pandemie den Unternehmensanfang?

Holger Kringe: Natürlich ist es nicht ganz leicht. Denn Maschinen per Video vorzuführen, ist ehrlicherweise nicht ganz so toll. Es wäre viel besser, direkt im Gebäude über spezielle Probleme mit dem Kunden zu sprechen und ihm gute Lösungen anbieten zu können.

Jürgen Litzmanski: Normalerweise gibt es zuerst eine Objektbegehung, dann wählen wir aufgrund unserer Fachkompetenz die am besten geeignetste Maschine aus. Dabei spielen persönliche Kontakte und Vertrauen eine immens wichtige Rolle.  

Holger Kringe: Die Freude am Tun ist uns ganz wichtig, und wenn man für etwas brennt, will man da auch richtig einsteigen. Spätestens seit unserem Start am 1. April 2021 lodert unser Feuer wieder. Und ein gewisses Risiko gehört eben dazu.

Wie sind Sie strukturell aufgestellt?

Holger Kringe: Wir drei sind seit über 20 Jahren im Markt aktiv und haben ein weit gespanntes Netzwerk. Jürgen ist für den kompletten Vertrieb zuständig. Seit Mai hat er Unterstützung von zwei Verkaufsleitern, einer für den Bereich Nord und einer für den Bereich Süd. Götz und ich kümmern uns um den Einkauf, das Marketing und die Administration.

Götz Ritter: Ich bin ja auch nach wie vor Geschäftsführer der Monning Reinigungstechnik in Oberhausen, ein in ganz Nordrhein-Westfalen bekannter Fachgroßhandel. Dadurch können wir Synergien schaffen. Die KLR GmbH nutzt Infrastruktur, Lager und Back-up von Monning und wir haben dadurch bei der KLR GmbH erstmal den Rücken für die wesentlichen Dinge frei, um das Business auf Touren zu bringen.

Aktuell liegt Ihr Schwerpunkt in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Sie wollen aber in ganz Deutschland aktiv sein?

Holger Kringe: Unser Hauptlager ist in Oberhausen. Dann haben wir ein kleineres Lager hier bei mir in Heidenheim in Baden-Württemberg und jeder Außendienstmitarbeiter hat auch einen Vorrat an Produkten.

Götz Ritter: Durch unsere verschiedenen Standorte können wir ein großes Gebiet abdecken. Wir sind jetzt schon in der Lage, alles von München bis Hamburg vertriebsseitig zu beliefern.

Wie wollen Sie Kunden gewinnen?

Götz Ritter: Die Gebäudereinigung ist die beschäftigungsstärkste Branche in Deutschland. Gleichzeitig ist sie ein Mikrokosmos. Neuigkeiten und Informationen verbreiten sich schnell, weil alle miteinander irgendwie vernetzt sind. Auch, dass es uns gibt, ist bekannt.

Holger Kringe: Und wir kennen natürlich sehr viele Leute. In unserem Geschäft ist der persönliche Kontakt das Wichtigste.

Jürgen Litzmanski: Genau ­– und unser Vertrauensverhältnis ist über Jahre hinweg gewachsen. Seit Jahrzehnten sind Verbindungen entstanden, auf die wir jetzt aufbauen können. KLR ist aber auch ein aufstrebendes Unternehmen und sobald die Pandemie es ermöglicht, steht die Neukundenakquise an erster Stelle.

Sie wollen sich als Maschinenspezialist am Markt positionieren. Warum können Sie das besser als andere?

Götz Ritter: Das Geschäft mit Reinigungsmaschinen ist sehr speziell. Die Gebäudereiniger haben in der Regel gar keine Zeit, sich lange mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dabei spielen Marken, solange es namhafte Hersteller sind, auch eine untergeordnete Rolle. Reinigungsfirmen brauchen Fachleute, die sich auskennen und die schnell reagieren, wenn mal eine Maschine ausfällt.

Holger Kringe: Fällt eine Maschine aus, muss sofort Ersatz her. Denn sonst verdient der Gebäudereiniger kein Geld. Daher kauft er seine Maschinen dort, wo er weiß: Wenn es ein Problem gibt, kann er immer anrufen.

Jürgen Litzmanski: Der Kunde kann uns immer erreichen, sein Problem schildern und bekommt sofort eine Lösung angeboten. Bei uns sind die Entscheidungswege kurz und wir können schnell agieren.

Götz Ritter: Große Konzerne arbeiten häufig schwerfällig, wir nicht. Wir sind dezentral aufgestellt und können aufgrund unserer flachen Hierarchie zügig Entscheidungen treffen. Corona hat das forciert. Alte Strukturen werden aufgebrochen und wir als frisches, kleines Unternehmen können uns direkt auf neue Situationen einlassen: Wir sind wie eine Guerilla-Firma mit Expertise.

Holger Kringe: So ist es – wie ein S.W.A.T.-Team, das sofort zur Stelle ist. Wobei ich, bevor das S.W.A.T. falsch interpretiert wird,  betonen möchte, dass unsere speziellen „Waffen und Taktiken“ hierbei in erster Linie unsere hohe Kundenorientierung, Leistungsbereitschaft und Kompetenz sind.

Wo sehen Sie KLR in Zukunft? Was wünschen Sie sich für das Unternehmen?

Jürgen Litzmanski: Wir haben eine grundsolide Einstellung und wollen keine Millionäre werden. Aber wir wollen einen Job machen, der uns Freude bereitet und von dem wir, unsere Mitarbeiter und unsere Familien gut leben können. Dann sind wir glücklich.

Götz Ritter: Und wir wollen unsere Kunden zufriedenstellen, bleibende Werte schaffen, die vielleicht auch der nachfolgenden Generation etwas bedeuten.

Holger Kringe: Wenn wir eins im Zuge der Pandemie gelernt haben, dann jenes, dass auch die perfekteste Planung reine Makulatur werden kann. Dennoch: KLR soll eine feste Größe für Reinigungstechnik am Markt werden.

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>> KLR GmbH Reinigungs- & Hygienetechnik

Gespräch mit KLR GMBH Reinigungs- & Hygienetechnik und Saubere Sache Heute: Holger Kringe, Jürgen Litzmanski und Götz Ritter interviewt von Nielke Schwind-Hellwig

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